USB 3.2 war gestern heute ist ZVK


ZVK bedeutet Zentralvenenkatheter. Ich bin seit heute 22.02.2021 12:15Uhr auf Station in Tübingen und seit 17:45 Uhr Eigentümer eines Zentralvenenkatheters. Die Schnittstellen sind häufig alles im Leben.

Vielen Dank für alle Gebete in den letzten Jahren. Danke für jedes Geschenk, jede Überraschung und jeden Zeitvertreib. Das tut so gut, zu wissen, dass so viele Geschwister für mich und uns als Familie beten. Ihr seid ein Geschenk. Bitte entschuldigt auch, wenn ich es immer noch nicht schaffe, auf jede Nachricht und jeden Gruß zu antworten. Bitte betet besonders für die Ärzte und das Pflegepersonal und überhaupt für Krankenschwestern und Ärzte. Durch die aktuelle Situation mit Corona und den sowieso schon schwerkranken Patienten, arbeiten die hier unter erschwerten Bedingungen.

Das wird jetzt ein kurzer Beitrag, ich hoffe trotzdem alles wichtige unterbringen zu können.

Wie schon erwähnt, habe ich seit heute einen Zentralvenenkatheter. Der ist jetzt weniger für die Chemo interessant, denn diese könnte auch über einen „normalen“ Zugang am Arm gegeben werden. Der ZVK ist aber für Stammzelltransplantation wichtig, denn die Stammzellen würden bei dem normalen Zugang ins Gras beißen. Ich wurde im schicken Flatterhemd und im meinem Bett für diesen Zugang auf die Intensivstation gefahren, da die Ärzte dort mehr Erfahrung beim Legen der Zugänge haben. Der Weg von meiner Station zur Intensivstation ist der Gleiche wie in den Garten. Der ZVK wird unter einer örtlichen Betäubung gelegt. Wenn diese Betäubung wirkt, ist alles gut und man hat keine Schmerzen, außer ein dem Druckgefühl, wenn alles unter die Haut geschoben wird. Bei mir hat der Eingriff Schmerzen verursacht. Der Arzt hat sich wohl bei der örtlichen Betäubung verkalkuliert. Das ist nichts worüber man lange jammert. Er hat ein Medikament gespritzt, dann war Ruhe. Also nicht K.O., aber zumindest schmerzfrei. Es gibt einen interessanten Artikel bei Wikipedia zum Zentralen Venenkatheter.

Der Ablauf ist mal so angedacht. Am 23.02.2021 und am 24.02.2021 findet die Hochdosischemotherapie statt. Dann ist der 25.02.2021 ein Pausetag und dann findet die Stammzelltransplantation am 26.02.2021 statt. Dann heißt es warten und überwachen, ob die Stammzellen angenommen werden. Die Schwester sagte mir am telefon, ich solle bequeme Kleidung mitbringen, denn der größte Teil des Aufenthalts ist warten.

Ja, es gibt für die Chemotherapie und für Stammzelltransplantation auch Nebenwirkungen. Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass ich welche davon bekomme, aber hier mal ein kleiner Auszug aus der Liste. Da wäre Haarausfall. Da brauchen wir nicht mehr drüber reden. Da geht noch was, das sind aber nur Feinheiten. Zwei weitere Nebenwirkungen sind Erbrechen und Durchfall. Der Arzt sagt: „Wir haben ein Arsenal an Medikamenten, so dass keiner mehr erbrechen muss.“ Müdigkeit und Schlappheit nach der Chemo sind auch häufig, da das Immunsystem nicht mehr existiert. Infektneigung. Da muss man sehr aufpassen und bei Fieber oder Entzündungen recht schnell reagieren zu können. Man könnte diese Chemo auch ohne Stammzelltransplantation durchführen, da wäre ich aber über Wochen oder Monate in Gefahr für Infektionen anfällig. Die Stammzelltransplantation ist daher sehr wichtig, hat aber die Nebenwirkung, dass ich allergisch reagieren könnte, auf das Medikament, welches zum Einfrieren verwendet wurde. Das wird sich zeigen. Hoffen und beten wir mal das es möglichst ohne Nebenwirkungen abgeht. Von Appetitlosigkeit hat keiner was gesagt 🙂

Mir gehts zur Zeit gut, ich habe nur noch leichte Schmerzen von dem Eingriff heute. Ich habe sonst keine Schmerzen und keine Einschränkungen. Morgen gehts los und dann wird sich zeigen wie es mir morgen Abend geht.

‚Und wenn du in Not bist, rufe mich an! / Dann will ich dich retten – und du wirst mich ehren!“‚

Psalmen 50:15 NBH

Die Schnittstelle ist nicht für die Chemotherapie von großer Bedeutung. Ich bedanke hier regelmäßig bei unseren Mitmenschen für die Gebete, die zu Gott bzw. zum Herrn Jesus gesprochen werden. Diese Menschen nutzen eine Schnittstelle die Gott den Menschen gegeben hat, obwohl wir Menschen Gott so häufig ablehnt. Das Gebet. Ich persönlich finde diese Schnittstelle super. Mit Gott kann ich reden, als wäre er neben mir. Die einfachste Schnittstelle die es gibt und die Schnittstelle mit der höchsten Qualität. Gott hört alles, noch besser als Alexa, Siri oder Google und sonst was. Er ist hier bei mir, da bin ich bin mir sicher, Gott hat alles gut geplant, und er kannte die Ablauf und das Ende schon bevor ich hier angekommen bin. Danke übrigens fürs Herfahren. Ich durfte zum Herrn Jesus beten, als der ZVK gelegt wurde und er war da. Ist das nicht super?