Im letzten Jahr

Meine Antikörpertherapie endet im kommenden Jahr und ich darf dann die „normale“ Chemotherapie weitermachen. Ich bin in dem letzten Jahr meiner Therapie. Ich freue mich echt sehr, dass das letzte Jahr der Erhaltungstherapie jetzt begonnen hat. Ich fahre seit über 2 Jahren mindestens einmal im Monat zur Therapie nach Tübingen.

Vielen Dank für alle eure Gebete, jedes Nachfragen und jede kleine und große Überraschung. Ich bin so dankbar, wie diese Therapie bei mir verläuft und wie sie wirkt. Das ist ein riesiges Geschenk.

Mit Gottes Hilfe und SEINEM Beistand kann ich diese Krankheit ziemlich gut verkraften.

Meinen letzten Beitrag habe ich am 19.01.2023 geschrieben, das ist eine ganze Weile her, aber mir geht’s so gut, dass ein Beitrag nicht wirklich nötig war. Damals habe ich berichtet, dass meine Krebsparameter sehr niedrig waren. Das ist aktuell immer noch so. Gott sei Dank und das meine ich wirklich so wie ich es schreibe.

Meine Blutwerte sind zur Zeit in Ordnung, das wurde mir Anfang Oktober nochmals bestätigt. Ich habe aktuell ein paar Schmerzen und sowie Haut- und Verdauungsprobleme. Mit den Medikamenten bin ich aber inzwischen so gut eingestellt, dass ich kaum eingeschränkt bin.

Ich habe mich in einem Online-Selbsthilfeforum für Patienten mit Multiplen Myelom angemeldet. Da gibt es aber auch immer wieder Berichte von Hinterbliebenen, deren Angehörigen während oder kurz nach dieser Therapie gestorben sind. Beim Lesen bin ich neu dankbar geworden, wie es mir gerade geht und was ich trotz dieser Erkrankung alles noch erleben darf.

Es geht mir so gut, dass ich vor dem Ende der Erhaltungstherapie wieder mit Arbeiten begonnen habe. Es ist schön zu spüren, dass ich gebraucht werde.

Doch ich, Jahwe, ich vertraue auf dich, ich sage: „Du bist mein Gott.“

Psalm 31:15

Der Krebs hat mich zum Nachdenken gebracht. Das Leben kann von heute auf morgen oder von jetzt auf gleich vorbei sein. Dabei muss es nicht unbedingt Krebs sein, der vielleicht wieder ausbricht und aggressiv um sich greift. Es passieren auch oft Unfälle, man bekommt eine tödliche Krankheit oder man stirbt einfach so.

Ich habe mich seit längerem damit abgefunden, dass ich irgendwann sterben werde, vielleicht früher als andere Menschen in meinem Alter, aber noch nicht gleich.

Ich habe angefangen zu versuchen jeden Moment zu genießen. Das ist nicht immer einfach, aber ich lerne auch noch. Ich habe keine Angst. Ich bin geborgen in meinem Herrn Jesus und ich weiß, wenn es soweit ist, gehe ich Heim zu ihm, denn ich habe seine Tat am Kreuz von Golgatha als meine Rettung angenommen.

Um es kurz zusammenzufassen. Ich bin dankbar für das Leben, welches ich führen darf, auch wenn mich der Krebs ab und zu nervt.