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Chemostart – morgen geht’s los

Vielen Dank für alle eure Gebete und jedes mutmachende Wort. Das tut echt gut. Ich weiß, wir als Familie sind nicht alleine in der Zeit. Wir dürfen wissen, es gibt Freunde und Geschwister die uns im Gebet unterstützen.

Ich bin aufgeregt, wie das alles morgen, am 01.09.2020 wird. Der erste Tag der Behandlung beginnt um 08:30 in Tübingen. Wie wird das alles werden? Ich muss aber nicht alleine fahren. Danke Stefan! Ich habe keine Angst, ich bin ’nur‘ positiv aufgeregt auf das was in den nächsten Wochen bei uns alles passiert.

Ich habe jetzt alle Voruntersuchung abgeschlossen und war sogar noch beim Zahnarzt um mir eine Medikamentenfreigabe für die Behandlung zu holen. Das ich jemals freiwillig zum Zahnarzt gehen würde, hätte ich nie gedacht. Bei Krebs macht man Dinge die sonst undenkbar wären.

Jahwe erwiderte: „Wenn ich mitgehe, würde dich das dann beruhigen?“

2. Mose 33:14 NBH

Diese Frage hat Gott Mose einst gestellt als er das Volk ins verheißene Land führen sollte und ich übernehme die Frage einfach Mal für mich. Ich muss niemand in ein Land führen. Wir betreten lediglich Neuland und daher finde ich den Vers für morgen und die kommende Zeit passend. Ja Herr Jesus mich würde es beruhigen, wenn du mitgehst. Im nächsten Satz kann ich dann direkt danke sagen. Danke Herr Jesus, dass du alles weißt und schon in der Tagesklinik wartest. Danke Herr Jesus du bist großartig.

Wie geht’s mir? Diese Frage höre ich sehr oft und freue mich sehr über die Anteilnahme. Ich habe wieder mehr Schmerzen und nehme jetzt wieder Schmerzmittel. Gott sei Dank gibts das alles. Ich habe nur an einer Stelle Schmerzen, am rechten Fuß. Die Ärzte in Tübingen sagen, dass es bei dem Krebs normal wird aber mit der Behandlung wieder besser. Also vertraue ich da jetzt einfach Mal darauf.

Ich werde an der Stelle berichten, wie es mir geht, wenn ich morgen Kraft und Lust dazu habe. Ich weiß, es geht nicht nach dem Lustprinzip, aber das Schreiben hier ist ein Hobby.

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Ihr Zustand ist gleichbleibend

Vorletzte Woche war es wieder soweit. Ich war bei der Verlaufskontrolle und dem Arztgespräch in Tübingen.

Danke, für alle Gebete und jedes mutmachende Wort. Das tut auch nach fast 2 Jahren noch gut. Danke.

Dankt Gott unter allen Umständen! Das will Gott von euch und das ermöglicht er euch durch Christus.
1. Thessalonicher 5:18 NBH

Zur Zeit bin ich einen engen halbjährlichen Rhythmus zu Laboruntersuchungen und natürlich zum MRT.

Mit den Gedanken um meinem Aufenthalt in der Charité in Berlin, bin ich dieses Mal mit gemischten Gefühlen zur Uniklinik nach Tübingen gefahren. Es hätte ja auch sein können, dass im Blut oder im MRT was neues gefunden wird.

Na ja einigem Stress, ist dieses Bild in der Mensa der Uni entstanden. Hier mal kurz einen kleinen Einblick in den Tagesablauf.

Ich bin durch einen Zugausfall und durch Zugverspätung leider erst gegen 09:45 Uhr in Tübingen und 10:00 Uhr in der Klinik gewesen. Ich wollte eigentlich anderthalb Stunden früher da sein.
Irgendwie kann ich den Trubel ohne Stress dann einfach genießen.

Es geht auch dort nichts ohne Anmeldung. Also Nummer ziehen und warten. Warten kann ich inzwischen. 10:35 Uhr konnte ich mich dann auf die Warteliste zur Blutentnahme schreiben lassen und dann lief meine Zeit so langsam ab. Kurz vor 10:45 Uhr war ich dann dran und fragte die Schwester ob es reicht, dass ich 11:00 Uhr beim MRT sein kann. Die Schwester sagte mir, dass es passt und schon hing ich am Schlauch. Die Schwestern in der medizinischen Klinik sind schon echt cool, wie jede Schwester eigentlich. An der Zapfsäule neben mir saß ein neuer ängstlicher Patient, dem haben sie 14 Röhrchen abgenommen…. Er hat Rheuma. Mir nur 8. Ich habe ja auch kein Rheuma.

5 Minuten später war ich zur Radiologie in der Crona Klinik unterwegs. Dort am Thresen wurde mir gesagt, dass mein Termin erst um 12:30 Uhr ist und ich nicht warten bräuchte, denn es gab keine Absagen. Auch gut und so schön, denn ich konnte entspannt was essen gehen. Die Schwester am Tresen konnte meine Gedanken lesen. Die Schwestern sind schon ziemlich cool. ?

„Sie können ruhig was essen gehen.“ Und ich war dankbar und hungrig.?

Jedenfalls lief das MRT ganz passabel. Die Arme sind mir zwar wieder eingeschlafen, aber sonst ist nichts passiert. Dana habe ich erstmal eine halbe Stunde draußen gesessen und mich ausgeruht….

Eine Woche später waren alle Ergebnisse fertig und ich war wieder in Tübingen.
Alle Ergebnisse sind gleichbleibend gut, genau wie beim letzten Mal. Der Tumor bildet sich zurück und das Blutbild ist Spitze. Es gibt nichts was man ändern muss. Der enge halbjährliche Zyklsu bleibt und die das Augenmerk wird jetzt auf das Blut gelegt.
Ich bin Gott und Jesus Christus so dankbar, dass es mir so gut gehen darf und ich so fit sein darf.

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Zirkeltraining ist keine Geometrie

Ich möchte mich zuerst einmal für alle Gebete, Nachrichten, Anrufe und Grüße auch während der Zeit in der Reha bedanken. 🙂

Nachdem am Karfreitag hier (ganz normal) Behandlungen stattgefunden haben, bin ich also für das Bewegungsbad um 10Uhr eingeplant gewesen. Ich finde das höchst effektiv und relativ anstrengend. Unser Turbotrainer kommt dabei aber auch schon mal mit einem Lächeln in Schwimmhalle und fragt: „Habt ihr euch schön warm gemacht? Nein, also dann nehmen wir uns an der Hand und bilden einen Kreis im Becken und laufen in eine Richtung los. Am besten so schnell dass in der Mitte ein Strudel entsteht.“ Er freut sich sichtlich, wenn wir es tatsächlich probieren und dabei wie angestochen durchs Becken zu rennen versuchen.

Wir machen dabei echt anstrengende Übungen gegen den Wasserdruck. Natürlich ist man im Wasser leichter, aber das ausgestreckte Bein aus dem Wasser zu heben, wenn man bis zur Brust im selbigen steht ist hart. Absaufen ist da vorprogrammiert, denn der Gleichgewichtssinn wird durch das Wasser nicht verbessert, bei mir zumindest nicht. Arme und Beine Kreisen und Strecksprung aus dem Wasser oder der „Tanz mit der Poolnudel“ sind unsere Übungen.

Da ich ja nun für die 10:00Uhr-Einheit geplant war, gab es eine Terminkollision mit dem Gottesdienstbeginn in der feg Bad Rappenau zum dem ich gerne gehen wollte. So bin ich zu unserem Trainer und Bademeister gegangen und habe ihm meinen Plan erläutert eine Stunde früher zum Bewegungsbad zu gehen. Er war einverstanden, da er an dem Tag sowieso jedes Training betreut. Was ich überhört hatte war, dass die 09:00Uhr Einheit „Bewegungsbad für Frauen nach Brust-OP“ hieß. Die Quote war 25:1.

Nach dem Gottesdienst und dem Mittagessen habe ich mich zu einer Einheit Pro Fit Fitnesstraining hinreißen lassen. Gleicher Trainer, gleiches Lächeln und der Satz: „Sie kennen Zirkeltraining wahrscheinlich nur aus der Schule. Ich erkläre es Ihnen.“ Ich habe vermutet, dass es sich um ein leichtes Bewegungstraining am Nachmittag vom Karfreitag handelt und wir etwas am Terraband oder so üben. Zirkeltraining ist zum schwitzen da. 8 Stationen, Terraband, Hanteln, Gehegeturnen, Peziball, Stepper, Bodenübungen, Medizinball und Gleichgewichtsübungen. Zuerst waren es 30 Sekunden pro Station mit 30 Sekunden Pause und das war eine Runde zum Aufwärmen. Anschließend waren es 45 Sekunden Pro Station mit 30 Sekunden Pause. Ganz ähnlich wie beim Stuhltanz zum Kindergeburtstag, solange die Musik läuft Sport machen und dann wechseln. es war extrem anstrengend aber es hat auch echt Spaß gemacht. Das die Stationen im Kreis aufgebaut werden, ist auch das einzige, was Zirkeltraining mit Geo zu tun hat.

Morgen ist aber Ostersonntag und da ist dann echt frei. Keine Trainings aber Gottesdienst und dann chillen. Am Ostermontag geht’s aber dann direkt wieder los, morgens sportliche Einheiten und Abends dann die „Pflichtveranstaltung“ Musik- und Humortherapie mit CA Dr. Peter Trunzer. Die Suchmaschine gibt dazu einiges an Informationen Preis. Da Herr Dr. Trunzer selbst Krebspatient gewesen ist und damit im Bilde ist, wie sehr sich Menschen verändern, weiß er auch, dass Humor wahrscheinlich auch ein ganzes Stück zur Heilung beiträgt.

Der Themensprung vom Humor zum Kreuz auf Golgatha ist recht schwierig oder unmöglich, deshalb mache ich es eiskalt.

Morgen ist Ostern. An Ostern starb vor gut 2000 Jahren der Herr Jesus Christus -Gottes einziger Sohn- für unsere Schuld am Kreuz. Er war komplett unschuldig und wurde trotzdem echt schmerzhaft hingerichtet. Er hat es sogar vorher gewusst und hat selbst seinen eigenen Verräter nicht davon abgehalten. Er ist auch nicht in die neutrale Schweiz geflüchtet oder hat Feuer vom Himmel fallengelassen. Er hat das aus purer Liebe getan, um einen Weg zurück zu Gott zu schaffen, für uns. Hallo? Am Ende war er von allen verlassen. Alle haben ihn verlassen, auch der gerechte Gott selbst. Es gab nur noch wenige Freunde und geheilten Menschen die dann da waren.

Er hätte vom Kreuz heruntersteigen können, hat es aber aus Liebe zu uns nicht getan. Super oder?

Jesus Christus hat die gesamte Schuld der Menschheit und alles andere ans Kreuz getragen und ist dafür gestorben, denn das alte Gesetz sieht vor, dass es ein reines und makelloses Opfer sein musste. Das war ER. Zum Glück ist er wieder auferstanden und ist zu seinem Vater zurückgekehrt. Vorher hat er sich noch seinen Jüngern und Anhängern gezeigt, Gemeinde gegründet, Menschen los geschickt und Christenverfolgung vorausgesagt. Das ist das Fest, was wir Christen an Ostern feiern. Genießt es, es ist ein Privileg für den Menschen zu Gott gehen zurückgehen dürfen, das haben wir uns weder erarbeitet noch verdient.

Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn dafür, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.
Johannes 3:16 NBH