Neustart

Am Dienstag begann der zweite Zyklus. In den nächsten 42 Tagen (also jetzt noch 38 Tage) bekomme ich wieder Tabletten und zweimal pro Woche eine Spritze in den Bauch.

Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen und alles Nachfragen im Zusammenhang mit meiner Erkrankung. Vielen Dank auch, dass ihr nach meiner Frau und den Kindern fragt. Die hängen bei der Erkrankung und der Therapie genauso mit drin. Danke für alle Gebete, Geschenke oder kleinen und großen Überraschungen.

Heute beginnt ja der neue Zyklus und ich bin erst in drei Wochen wieder in Tübingen. Das Krankenhaus in Stuttgart übernimmt als „Erfüllungsgehilfe“ für Tübingen die Gabe der Chemospritze. Die Wege sind deutlich kürzer und dadurch ist es weniger anstrengend.

Du zeigst mir den Weg, der zum Leben hinführt. / Und wo du bist, hört die Freude nie auf. / Aus deiner Hand kommt ewiges Glück.“

Psalm 16,11

Der Vers ist die absolute Zusage, Jesus allein ist der Weg zum Leben und zum Glück. Dank dem Herrn Jesus und nur mit IHM kann ich das Ganze hier durchstehen und mit Zuversicht in den Tag gehen.

Ich habe auch Momente die richtig Scheiße sind. Entschuldigt die Wortwahl, es ist einfach so. Das ist nicht schön, da spielt der Kopf verrückt. Ich darf mich aber im Herrn Jesus und in meiner Familie geborgen wissen. Es ist absolut krass, wenn auch die Tochter für deine Gesundheit und deine Schmerzen betet. Und sie weiß, genau wie ich, der Herr Jesus hilft.

Am Dienstag ging es mir richtig gut. Auch heute habe ich keine Einschränkungen.

Wegen meinem linke Bein war ich am Dienstag noch beim Ultraschall. Ich hatte wahnsinnig Schmerzen. Das Wasser, was sich innerhalb der letzten Woche angesammelt hat, floss nicht so recht ab. In Tübingen wurde ich direkt zum Ultraschall geschickt, um abzuklären ob es eine Thrombose ist. Direkt bedeutet in meinem Fall. Erst noch ein CT, dann das Venenultraschall. Dazu aber später mehr.

Der Arzt konnte eine tiefe Venenthrombose ausschließen. Zum Glück! Da sich die Venen in den oberen Schichten etwas entzündet haben, gibt es dort auch kleinere Verhärtungen die man als Thrombophlebitis bezeichnet. Tut weh, ist aber bei der Größe und der Lage bei mir nicht weiter schlimm schlimm. Ich bekomme jetzt ein neues Medikament gegen die Blutgerinnung und es wurde mir empfohlen regelmäßig Schmerzmittel zu nehmen um einen Spiegel im Blut aufzubauen, damit der Schmerz erträglich bleibt. Mit dieser Medikation sollte es in einiger Zeit ausheilen. Was sonst noch hilft ist Bewegung. Sonst habe ich wirklich keine Einschränkungen oder Nebenwirkungen. Heute geht es mir auf dem linken Bein schon deutlich besser. Ich bin froh und dankbar, dass die Kombination aus Gerinnungshemmung und Schmerzmittel wieder funktioniert.

Beim CT wurde ich vergessen. „Meine Anmeldung ist verloren gegangen.“ wurde mir gesagt. Ich frage mich jetzt wie ein digitaler Termin verloren geht. Naja nach mehr als einer Stunde warten und ein paar Mal Nachfragen von mir wurde ich dann wiederum gefragt, was ich hier möchte und warum ich hier sitze. Nachdem wir das geklärt hatten, ging alles super schnell und ich war 10 Minuten später raus. Sowas passiert halt.

Das CT war zu Überprüfung angesetzt um einen dauerhaften Schmerz zwischen den Schulterblättern abzuklären. Bis jetzt habe ich wegen dem CT noch nichts von Tübingen gehört.

Jetzt bin ich das erste mal in Stuttgart im Krankenhaus. Ich bin Mal gespannt, wie das hier so läuft.

Was ich sagen kann, es ist alles viel kleiner hier und die Sessel sind bequemer und Kaffee und Kekse und sogar Streuselkuchen gibt’s hier zur Selbstbedienung.??? Ganz genau mein Ding. Alle Schwestern und Pfleger sind sehr freundlich und zuvorkommend. Das ist wahrscheinlich ein Einstellungskriterium für onkologische Tageskliniken. Das ist nämlich in Tübingen genauso.

Soweit Mal das Neuste von uns. Danke noch einmal für alle Gebete und Alles Mutmachende.